Flöten Eindrücken in Usbekistan

Lelya Bayramoğulları

Die an der Seidenstraße gelegene Hauptstadt Usbekistans Taschkent ist eine alte historische Stadt mit einer Bevölkerung von ca. 3 Millionen, eine der größten und mystischsten Städte Zentralasiens. Sowohl die Stadt, als auch das Staatliche Konservatorium leisten wichtige Beiträge zum Musikleben dieser Stadt und sie machte in der ehemaligen Sowjet Union als viertgrößte Hauptstadt der Sowjetunion auf sich aufmerksam.

Taschkent Staatliches Konservatorium, welches eines der prächtigsten und monumentalsten Gebäude der Stadt hat, feierte im vergangenen Jahr seinen 85. Geburtstag. (Siehe Foto 1)

Foto 1: Taschkent Stadt Konservatorium

Nach Moskau, St. Petersburg und Kiew kommt an 4. Stelle das Taschkent Konservatorium unter dem Einfluss der russischen Schule. Zum Schulbeginn kommen für die Abschlussprüfungen Prüfungskommissionen aus Russland, die die Prüfungen ausgewertet haben, darunter berühmte Namen wie Daniel Safran, Mstislav Rostropovic, Aram Khachaturian, Dimitri Kabalevski… Und diejenigen, die damals am Konservatorium ausgebildet wurden, besonders Absolventen mit Klavier- und Geigen Ausbildung waren in der Lage nach Ländern wie Russland, Amerika, Deutschland oder England sich zu Etablieren.

Obwohl das Konservatorium in den 90’er Jahren einen Rückschlag erlebte, ist es unter heutigen Bedingungen wieder international organisiert mit Festivallen, Wettbewerben und Tourneen, auf einem Niveau, das seinem früheren Ruf würdig ist. İn der Flötenbereich ist durch Austauschprogramme mit Universitäten in Amerika, Kanada und Russland ebenso vielen Masterklassen mit bedeutenden Künstler zu beobachtet.

Die klassische, westliche Musikabteilung des Konservatoriums steht im Allgemeinem unter dem Einfluss der russischen Schule, mit ihrer Disziplin. In der Volksmusikabteilung der Schule wird intensiv mit traditionellen Instrumenten geübt. Neben der Ausbildung erfolgt auch eine professionelle Ausbildung im Fachbereich Unterhaltungsmusik.

In Usbekistan gibt es nur in Taschkent ein Konservatorium, nun vor zwei Jahren wurde auch in der Stadt Nukus / Karakalpakistan eine Filiale eröffnet. Dort gibt es auch eine neue Flötenklasse mit nur vier Flötenschüler. (Siehe Foto 2)

Foto 2: Flötenklasse in Nukus / Karakalpakistan

In anderen Städten Usbekistans haben Universitäten Abteilungen für Musikpädagogik, aber es gibt keine Instrumentalausbildung und kein Konservatorium. Die Ausbildung am Staatlichen Konservatorium in Taschkent ist eine Allgemein-Ausbildung. Pädagogik und Orchester Ausbildung wird gerade erst neu mit in die Ausbildung dazu genommen.

Für diese Artikel sprach ich mit dem Professor Herrn Alischer Seyfullayev, der auf 47 Jahrige Erfahrung als Solo Flötist beim Tashkent Symphoniker und seit 23 Jahren an der Taschkenter Konservatorium unterrichtet. (Siehe Foto 3) Er ist immer noch Lehrer am Konservatorium, wo zusammen mit eine seiner ehemaligen Schülerinnen, Frau Sevata, die Aufgabe für Flötenklasse mit 14 Studenten zu betreuen haben. (Siehe Foto 4 & 5)

Foto 3: Alischer & Lelya
Foto 4: Alischer & Lelya & Sveta
Foto 5: Flötenklasse des Taschkent Konservatorium

Der erste Flötenlehrer des Konservatoriums war der Russe Malkev. Bevor das Konservatorium eröffnet wurde, gab es viele Musikschulen. Im ganzen Land startet die erste Flötenausbildung meist von der 1. Klasse anfangend bis zur 5. Klasse, beginnend mit der Blockflöte. Danach erfolgt die Flötenausbildung an Musikschulen.

Obwohl es sehr viele sowohl grosse als auch kleine Musikschulen in der Stadt gibt, ist die wichtigste Musikschule die Uspenski-Schule, an der ich der Meisterklasse auf dem hoche Niveau gearbeitet habe. Aziz Shokhakimov, einer der heute berühmtesten Dirigenten, gehört zu den Absolventen dieser Schule. (Siehe Foto 6)

Foto 6: Flötenklasse von Uspenski Musikschule

Eine weitere Schule, die mit ihren wirken auf sich aufmerksam macht, ist die Militärkapellenschule mit ihrer disziplinierter und qualitativ hochwertiger Flötenausbildung. Ich habe es in meiner Meisterklasse selber miterlebt. Diejenigen, die dort ihren Abschluss gemacht haben, können das Niveau des Taschkenter Staatskonservatorium erreichen. Das grund dafür kann gut sein das einiger Lehrer in die beiden İnstituten Unterichten. (Siehe Foto 7)

Foto 7: Flötenklasse beim Militär Musik Gimnasyum

Ich habe dieses Jahr zweimal Meisterkurse am Taschkent State Konservatorium absolviert, sowohl für die Abschlussprüfungen war ich als Honorarprofessor im Vorsitz der Jury und habe auch noch ein Resital gegeben. (Siehe Foto 8)

Foto 8: Prüfungskommission beim Taschkent Konservatorium

Da sie in den letzten Jahren gerade erst begonnen haben, sich nach der restlichen Welt zu orientieren, ist die Flötenschule immer noch unter dem Einfluss des russischen Systems, bedingt dadurch das die russisch strenge Disziplin in der Musikausbildung auf Auswendig-Lernen basiert, zumal die Lehrer in der Schule mit diesem System aufgewachsen sind. Es wird darauf Wert gelegt -auch in Prüfungen und Konzerten- alles auswendig zu spielen. Obwohl sie über eine solide Musiktheoriekenntnisse verfügen, liegt ihre Priorität darin, laut und schnell zu spielen.

Von Seiten der Lehrer besteht ein grosser Druck für das Auswendig-Lernen; das Sinn daran ist die Spielsicherheit, nun leider darunter leidet wichtigen komponenten wie Feincheit und Qualität (Wie von mir in den Prüfungen beobachtet; hat ein Schüler, der in Ton und Technik Bereich in gute Lage wahr, wegen Auswendigspieldruck -aufgrund seiner Psycho- keine gute Prüfung ablegen könnte, dieses machte mich sehr traurig und nachdenklich). In bereich der Neue Musik neben die Literaturmangel sind die kenntnißen über die Neuespieltechnicken sehr bescheident. Beim Klasik & Barok Werken unterscheiden sich eher die Stilistischen geschmack im Vergleich zur Europa.

İn der Flötenstudienrepertoure neben den Werken europäischer Komponisten werden russische Komponisten wie z.B. Platonov (Komponist und Flötenspieler) und eigene Usbekische Komponisten benüzt. Bemerkenswert sind die Flötenschulen von Koreanische pädagogen, die auch zum gebrauch kommen.

Es fält nicht leicht in Taschkent zu Studieren. Die Studierenden haben Jahrlich vier zwischenrüfungen mit allmöglichen Tonleiter & Etüden zu absolvieren; die natürlich auch alle auswendig gelernt werden müssen. (Siehe Foto 9)

Foto 9: Absolventen von Abschlußprüfung des Taschkent Konservatorium

Bei meinem zweiten Besuch gab ich Konzerte in den Städten Nukus und Urgench, auch dort habe die Usbekischen Flötisten unterichtet. (Siehe Foto 10)

Foto 10: Flötenstudenten von Musik Gimnasyum Urgench

Abschließend habe unter der Leitung von dem jungen und erfolgreichen Dirigenten Kamoliddin Urinbaev ein an mich gewitmetet Flötenkonzert Uhraufgeführt, von dem berühmten Usbekische Komponist Mustafo Bafoev, begleitet von dem Taschkenter Staats Symphonishe Orchester. (Siehe Foto 11 & 12)

Foto 11: Uraufführung mit Taschkent Sadt Symphonie Orchester
Foto 12: Mit Prof. Mustafo Bavoev

Obwohl die finanziellen Arbeitsbedingungen im Vergleich zu früher besser geworden sind, möchten Musiker die nicht ins Ausland gehen wollen, aufgrund begrenzter Jobmöglichkeiten lieber an eine Weiterbildung denken. Um diese Ausbildung fortzusetzen oder die Arbeitsmögichkeiten zu erhöhen ist es notwendig, Nachbarländer wie Kasachistan, Russland, Tadschikistan und Korea aufzusuchen, lieber als nach Europa. Als Arbeitsmöglichkeit gibt es in Taschkent ein Opernhaus und fünf weitere Orchester. Es ist sehr merkwürdig aber im diese alle sechs Orkestern gibt es nur sechs Flötistinen (Was auch mir aufgefahlen ist beim Unterichten das die Mänichen anteil an Studierenden höcher ist als die Weibliche). Abgesehen davon hat Nukus ein Symphonieorchester und Semerkant ein Theather-Orchester. (Siehe Foto 13)

Foto 13: Flötisten von Taschkent Symphonie Orchester

Die Orchestern führen ihre Probenspielen nur für die Tuttistellen aus, je nach Entwicklung des Musiker kann es im Laufe des Jahren zu einem Wechsel auf verschiedenen Positionen wie Solo Flöte oder Picollo kommen (Als ein übertroffene beispiel kann der größte Usbekische Dirigent Herr Zahit Haknazarov angesehen warden. Er war auch ein Flötist). Die Orkestern und Konservatorium sorgt selbst für die Anschaffung und Bewahrung der İnstrumenten. Nun die Reperatur mögichkeiten sind im vergleich zur Evropa sehr bescheidend.

Foto 14: Konzertplakat
Foto 15: Mit Kamoliddin Urinbaev

Die Größte Erlebnis in Usbekistan für mich wahr natürlichr das Konzert wo ich die Flöten Koncerto von Mustafo Bavoev aufführte. Daher das unsere fölker wervant sind wachste mir die Musik ganz tief ins Herzen. Das großbesetzte Orchester mit viele Blass und Schlagzeuginstrumenten, reiche benützung von Volkloristische ornamenten wie triller & scalen macht die Bafoevsmusik sehr beweglich aber auch lirisch mit Ostlichen Mistisizmus. Als Enkelschuller von Rimski Korsakow ist diese schwieriger aufgabe –die Flöte singen zu lasen-  in Orchestrierung, Bafoev sehr gelugen. (Siehe Foto 16 & 17)

Diese merkmalen sind Algemein tüpisch für Usbekischen Komponisten. Zu den bekanntesten namen die für die Flöte komponiert haben gehöhren unter anderen Mahmadov, Rahimov, Irjagov. Die Uraufführungen des von Rahimovs „Türkisches Konzert“ und Irjagovs „Fantasie Konzert“ machte Herr Aliser in seinen Konzerten. Leider kann der Zugriff auf diesen Werken bisher nur per Hand oder Fotokopie erfolgen.

Foto 16: Erste Seite des Partitur von Flöten Konzert Mustafo Bafoev

Mit meinen zweiundhalb Wochen Erfahrung in Usbekistan kann ich nur sagen, Usbeken sind unfassbar gastfreundlich, mit dem Wert den sie auf klassischen Musik im gesellschaftlichen Leben legen und dem Kunstinteresse und ihrer Fürsorge, die sie dem Künstler entgegenbringen, war es mir eine Freude, die mich sehr glücklich gemacht hat und mich positive beeinflusst und beeindruckt hat.

Foto 17: Mustafo Bafoev (1946)

Die Arbeit des viel geschätzten Komponisten, Träger des Staatspreises der Republik Usbekistan und vieler anderer Auszeichnungen, Mitglied der International American Association (ASCAP), und Professor des Staatlichen Konservatoriums von Usbekistan Mustafo Bafoev ist sehr facettenreich.

In der Nähe von Buchara geboren, fand er sich inmitten der musikalischen Traditionen der antiken Stadt wieder. Volkslieder im Bukhorcha-Stil, persische Maqom-Melodien und Rhythmen, Bilder von Buchara und den großen Bucharen sind in verschiedenen Kompositionen zu hören – Opern, Sinfonien, Musikdramen, Oratorien und Konzerte.

Hier sind einige Namen seiner bekanntesten Werke:
Das Oratorium “The Legend of Bukhara” (1977)
Symphonie Nr. 2 (Avicenna gewidmet, 1984)
Teleopera-Dastan “Heiliges Buchara” (1997)
„Nasreddin Hodscha und Carmencita in Buchara“

Der Komponist verbindet musikalische Traditionen und Werte von Ost und West und findet neue Wege in dieser Polarität.
Seit vielen Jahren interessiert er sich für Kammermusik, insbesondere für Instrumentalkonzerte (mehr als 30 Kompositionen) Er schuf zahlreiche Konzerte sowohl für klassische europäische Instrumente wie Flöte, Violine, Klavier und Oboe als auch für traditionelle östliche Instrumente wie Tanbur, Oud, Dotar, Rubab und Chang.

M. Bafoev hat seinen eigenen leicht erkennbaren Musikstil entwickelt.
Die charakteristischen Techniken des Komponisten bestehen aus hellen farbenfrohen melodischen Mustern, die einen Fresko-Charakter tragen.
Sie zeichnet sich durch Dynamik, Temperament und innere Energie aus, was in vielerlei Hinsicht durch die besondere Rolle des Rhythmus erreicht wird.

Fast alle seiner großangelegten Kompositionen handeln von der historischen Vergangenheit seines Heimatlandes in Zentralasien – das sind 6 Symphonien, Oratorien (mehr als 10), 7 Opern – „Omar Khayyam“, „Ahmad al Ferghani“, „Avicenna“, „Borbad“, „Khamsa“, „Amir Temur“, „Alisher Navoiy“ und Musikdramen.
Anschauliche Beispiele dafür sind außerdem die symphonische Dichtung “Sogdian frescoes” (1990), Sinfonie Nr. 4 (Maverounakhr, 1991), Chorsymphonie Nr. 5, Oratorienballett, “Rituale der Zoroastrier” (1995) und Musikdrama „Tomiris“ (2019).

1995 wurde das Showballett „The Great Silk Road“ geschrieben, das in Samarkand und Paris aufgeführt wurde. 2002 schrieb er eine Komposition für Solo Cello begleitet von Streichquintett, Schlagzeug und Klavier. Diese Komposition mit dem Namen „Silk Road in My Imagination“, widmete er dem Cellisten Yo-Yo Ma, der sie in Amerika mit großer Begeisterung aufführte.
In seinem Schaffen finden sich außerdem mehr als 200 Lieder, Romanzen, Gedichte, Theaterstücke, Sonaten für verschiedene Instrumente, Quartette, Filmmusik und vieles mehr.
Die Musik von M. Bafoev wurde in Russland, der Türkei, Bulgarien, Japan, den USA, Deutschland, Spanien, Frankreich, Ägypten und anderen Ländern aufgeführt.

Eines seiner Werke, ein Konzert für Flöte und Orchester, widmete er der wunderbaren Flötistin Lelya Bayramogullari. 2005 spielte Lelyas Ehemann Bayram Bayramogullari ein Oboenkonzert in Antalya und erhielt große Resonanz und Erfolg.

M. Bafoev kam dieser aufgeweckten, musikalischen Familie sehr nahe und das Flötenkonzert stellte eine wunderbare Vertiefung dieser Bekanntschaft dar.
Das Konzert wurde in einem orientalischen, farbenfrohen Stil geschrieben. Der erste Teil ist in Sonatenform geschrieben.

Der zweite Teil besteht aus einer dreiteiligen Form, in der der Komponist auf Wunsch von Lelya eine Kadenz geschrieben hat, in der sie ihre Virtuosität zeigen kann.
Der dritte Satz, welcher in Rondo-Form geschrieben ist, verwendet er Volksmelodien.

Auf Einladung des usbekischen Kulturministeriums und des Taschkenter Staatlichen Konservatoriums wird Lelya Bayramogullari an einem Konzert des Festivals „Smart Fest“ teilnehmen, wo die Uraufführung dieses Werks stattfinden wird.


Lelya Bayramoğulları

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Lelya Bayramoğulları, a renowned flutist, commenced her musical journey in 1986 under the guidance of Prof. Cahit KOPARAL at D.E.U Izmir State Conservatory. After graduating with honors in 1994, she furthered her studies with notable figures like Associate Professor Yo WASHIO and Professor Andre SEBALD at the “Folkwang Music Academy,” earning her master’s degree in 1999 and later completing her PhD in 2014.

Throughout her career, Lelya has made significant contributions as a flutist, teacher, and orchestral soloist. Notable achievements include winning the “Köhler Ostbahr” Chamber Music competition in 1996 and performing as a soloist with the Antalya State Symphony Orchestra since 1998. In 2000, she initiated the flute class at Akdeniz University State Conservatory and later joined the Antalya State Symphony Orchestra as Chief Assistant of the Flute Division from 2008 to 2010.

Lelya’s expertise extends beyond performance; she has served as a jury member in prestigious international flute competitions and contributed articles to “Flöte Aktuel” in Germany. Notably, she became a Sankyo Flute artist and participated in various international festivals, including the “Big Flute Festival” in Washington, USA, and the Sofya-Bulgaria Europe Chamber Festival.

As the principal flute player at the Antalya State Symphony Orchestra, Lelya continues to enrich the musical landscape, earning accolades such as the 2021 Artist of the Year award from the Antalya Businessman Association. Her global presence includes performances, recitals, and masterclasses in countries like Japan, Nigeria, the USA, and Bulgaria.

In recognition of her outstanding contributions, Lelya Bayramoğulları was honored with the title of Asos.Prof. at Akdeniz University, where she leads a social project, the Flute Orchestra. She remains an influential figure in the music world, showcasing her artistry through numerous concerts, recitals, and engagements, solidifying her status as the first Flute State Artist in Antalya, a position that earned her a place in the Antalya Women’s Museum.